Mahnwachen für zwei getötete Radfahrer (17 bzw. 63 Jahre alt)

Wann #1: Sonntag, 24. November, 16 Uhr
Wo #1: Oranienburger Straße/Ecke Taldorfer Weg, 13437 Berlin-Wittenau
Wann #2: Sonntag, 24. November, 17 Uhr
Wo #2: Breite Straße/Ecke Mühlenstraße, 13187 Berlin-Pankow

Ein 17-jähriger Mensch ist tot. Er wurde am 9. November von einem Autofahrer in Alt-Pankow angefahren und erlag am 15. November seinen Verletzungen. Am selben Tag verstarb ein 63-Jähriger, der zwei Wochen zuvor in Wittenau mit seinem Fahrrad unterwegs war. Changing Cities spricht den Angehörigen und Freund*innen sein tiefes Mitgefühl aus und ruft zu Mahnwachen an den Unfallorten auf.  

„Ein 17 Jahre kurzes Leben – das ist ein Aufleuchten, ein Hoffnungsschimmer, ein Verlangen nach mehr, das jetzt brutal beendet wurde. Ich bitte jede und jeden, sich ins 17. Lebensjahr zurückzuversetzen: Was wäre, wenn alles, was danach kam, ausgelöscht würde? Das Leben eines 17-Jährigen, der Freitagabend auf dem Rad unterwegs war, wurde beendet. Ignoriert von den allermeisten Verkehrsplaner*innen, Politiker*innen und Autofahrenden. Dieses Jahr ist ein katastrophales Jahr in Berlin: 48 Menschen sind bereits gestorben, im Vorjahr waren es 33. Fast 50 Prozent mehr Menschen über 65 sind dieses Jahr auf den Berliner Straßen gestorben, und die Zahl der verunglückten Kinder im Straßenverkehr steigt und steigt. Das „Miteinander“ des SPD-CDU-Senats erweist sich als kalter Überlebenskampf. De facto heißt es: Wer klimaschonend unterwegs sein will, gefährdet sein Leben. Die Ungeschützten sterben, und die Motorisierten überleben“, kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

Angesichts der aktuellen Sparzwänge fordert Changing Cities einfache, aber wirksame Sofortmaßnahmen: Doppelte Abbiegespuren müssen aufgelöst und in geschützte Radwege umgewandelt werden. An Gefahrenstellen muss Tempo 30 oder Schrittgeschwindigkeit angeordnet und durchgesetzt werden. Sichtbehinderungen durch parkende Fahrzeuge müssen unterbunden werden.

Changing Cities fordert seit Jahren ein Umdenken in der Verkehrspolitik, eine fehlerverzeihende Infrastruktur und den Schutz der Schwächeren statt individueller Schuldzuweisung,

Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Der ADFC Berlin stellt an den Unfallorten Geisterräder auf. Eine #VisionZero-Demo fährt ab dem Velokiez in der Möckernstraße 47 um 14:30 Uhr zum ersten Unfallort und weiter zum zweiten Unfallort.

Pressekontakt Changing Cities:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, +49 171 535 77 34

Weiterführende Links
Polizeimeldung vom 16. November, Reinickendorf
Polizeimeldung vom 16. November, Pankow

Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt lande#- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt