Dein Viertel ist Dein Zuhause. Hier haben Deine Kinder Platz zum Spielen, Du und Deine Freund*innen treffen sich im Schatten der Bäume. Hier spazieren Deine Großeltern ohne Sorge über die Straße. Hier könnt Ihr sicher Fahrrad fahren.
Wirklich?
Die Realität sieht anders aus. Rasender Durchgangsverkehr, überall Asphalt, Autos nehmen Dir die Luft zum Atmen, die ständige Lärmbelastung macht Dich krank.
Mit Superblocks können wir das ändern – und wir zeigen Dir, wie.
Superblocks – warum sind sie so super?
In einem Superblock haben Fußgänger*innen und Fahrradfahrende Vorrang. Diagonalsperren oder Einbahnstraßen verhindern, dass Autofahrende Dein Viertel als Abkürzung nutzen. Trotzdem ist jeder Ort im Superblock immer noch mit dem Auto erreichbar. Der Verkehr wird für alle Menschen sicherer.
Superblocks verbessern die Luftqualität: Sie verringern den Autoverkehr, senken CO2-Emissionen und Luftverschmutzung.
Superblocks halten die Stadt grün und kühl: Pflanzen sorgen für ein gutes Stadtklima und schützen Dich in Hitzesommern.
Superblocks schaffen Platz für Menschen und Begegnungen, z. B. mit Sitzgelegenheiten und Spielplätzen. Wann wird Dein Viertel zum Superblock?
Wir packen’s an!
Was passiert in der bundesweiten Superblock-Bewegung?
Wie wird Dein Viertel zum Superblock? Wir unterstützen Dich beim Aufbau Deiner Initiative.
Wie Superblocks konkret umsetzen? – Die Handreichung für Verwaltungen und Initiativen.
Superblocks – Wie funktionieren die?
Kiezblock, Superveedel, Superbüttel – Wir wachsen
Viele Namen – eine Idee! In ganz Deutschland gründen sich Superblock-Initiativen. Wir sind die Bewegung für lebenswerte Städte! Wann wird Dein Viertel zum Superblock?
Faktencheck
Sind Superblocks autofrei?
Superblocks sind nicht autofrei. Alle Orte im Viertel bleiben mit Autos erreichbar. Für mobilitätseingeschränkte Personen soll es in einem Superblock ausgewiesene Parkplätze geben. Der Großteil der Autobesitzer*innen ist jedoch nicht aufs Auto angewiesen. Ein Superblock macht es für all diese Menschen angenehmer und praktischer, stattdessen zu laufen, Rad zu fahren und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Was bringen die Poller?
Poller sind eine schnelle, einfache und preiswerte Maßnahme, um ein Wohnviertel ruhiger und sicherer zu machen. Der Auto-Durchgangsverkehr wird aus dem Viertel herausgeleitet. Trotzdem können alle Orte im Viertel weiterhin mit dem Auto erreicht werden. Poller sind nur ein Teil eines gesamten Verkehrskonzeptes für einen Superblock. Gemeinsam mit anderen Maßnahmen öffnen sie die Straßen für Menschen, die im Viertel wohnen oder arbeiten. Wenn sich Poller an einem Standort bewährt haben, können sie durch eine städtebaulich hochwertige Lösung ersetzt werden, wie zum Beispiel Bordsteinverlegungen mit Entsiegelung des Pflasters und Bepflanzung.
Führen Superblocks zu mehr Verkehr auf den Hauptstraßen?
Die öffentliche Infrastruktur bestimmt, für welches Verkehrsmittel sich Menschen entscheiden – das nennt man „induzierte Nachfrage”. Wenn mehr Straßen für Autos gebaut werden, steigt der Autoverkehr an. Wird ein Viertel hingegen verkehrsberuhigt, stellt sich das wissenschaftlich bestätigte Phänomen der Verkehrsverpuffung ein. Studien zeigen: Der Autoverkehr in Superblocks verringert sich deutlich (ca. 30 %). Auf den umliegenden Hauptverkehrsstraßen steigt er nur minimal an (ca. 1 %). Trotzdem müssen natürlich auch Hauptstraßen durch geschützte Radwege, Fußgängerüberquerungen usw. sicherer gemacht werden.
Führen Superblocks zu steigenden Mieten?
Diese Befürchtung ist verständlich. Gentrifizierung und die autogerechte Stadt sind aber zwei verschiedene Probleme, die nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Die Ansicht „Alles muss schlecht bleiben, damit die Mieten nicht steigen”, bringt uns nicht weiter. Denn die Anpassung unserer Städte an den Klimawandel ist notwendig, und von einer sicheren und gesunden Umgebung profitieren alle. Es braucht den rechtlichen Schutz von Mieter*innen, sodass mit Wohnraum nicht spekuliert werden kann. Wir fordern bezahlbare Mieten genauso wie Verkehrsberuhigung.
Wie werden Superblocks beschlossen?
Die Initiative für Superblocks kommt oft aus der Zivilgesellschaft. In Berlin beispielsweise sammeln Bürger*inneninitiativen Unterschriften in ihrer Nachbarschaft und richten einen Einwohner*innenantrag an die Bezirksverordnetenversammlung, um die Einrichtung eines Superblocks zu fordern. Die Entscheidung für die Umsetzung erfolgt dann durch einen demokratischen Beschluss im Stadtparlament. Es geht also nicht um die Berücksichtigung von Einzelinteressen, sondern um das Gemeinwohl.
Wie passiert mit dem Lieferverkehr?
Ein Superblock sollte Lieferzonen enthalten, sodass Waren weiterhin problemlos an alle Läden und Betriebe geliefert werden können. Auch kann man weiterhin mit dem Auto zum Supermarkt fahren. Die Frage ist: Will man das? Durch die neue Verkehrsführung nehmen viele Menschen lieber ihr Fahrrad oder gehen entspannt zu Fuß einkaufen. Die gestiegene Aufenthaltsqualität wirkt sich oft positiv auf die Umsätze des lokalen Gewerbes aus.