Sichere Parkplätze sind rar in Berlin – für Fahrräder. Nun stoppt der Senat auch noch die Planungen für den Bau von vier Fahrradparkhäusern. 4.633 sichere Parkplätze werden nicht gebaut. Die wären jedoch dringend nötig, um Pendler*innen den Umstieg aufs Rad zu ermöglichen und Berlins Straßen zu entlasten.
„Der sicherste Ort zum Radfahren in Berlin bleibt der Hobbykeller. Weder werden Radschnellverbindungen gebaut noch sichere Parkplätze für Fahrräder geschaffen. Dieses Handeln der Berliner Verkehrsverwaltung ist leider nur konsequent: Wer den Bau von sicheren Radwegen stoppt, kann auch behaupten, für Fahrradparkhäuser gebe es keinen Bedarf“, sagt Mara Hasenjürgen von Changing Cities.
Im vergangenen Jahr wurden in Berlin über 28.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Vor diesem Hintergrund sind schon die ursprünglich geplanten 6.540 Parkplätze in Fahrradparkhäusern bei Weitem nicht ausreichend. Doch nun habe die Senatsverkehrsverwaltung erneut „priorisiert“ und wolle von sechs geplanten Fahrradparkhäusern nur zwei bauen, berichtet der Tagesspiegel.
Nach Auskunft der Infravelo GmbH sollen die Fahrradparkhäuser in Schöneweide und Mahlsdorf in den kommenden Jahren gebaut werden, die Planungen für die Parkhäuser am Ostkreuz, an der Landsberger Allee in Pankow und Haselhorst wurden jedoch gestoppt. Mit den Anlagen am Ostkreuz und in Pankow werden ausgerechnet die Fahrradparkhäuser mit den meisten Plätzen nicht realisiert – insgesamt sind es 4.633 sichere Parkplätze für Fahrräder, die nicht gebaut werden.
Fahrradparkhäuser sind ein zentraler Teil zukunftsfähiger Infrastruktur: Sie ermöglichen es, zwischen Rad und Bahn zu wechseln und so auch auf längeren Strecken auf das Auto zu verzichten. Mit ihren „Priorisierungen“ fördert die Verkehrsverwaltung also Autostau und volle Bahnen statt aktiver Mobilität.
Pressekontakt:
Mara Hasenjürgen, mara.hasenjuergen@changing-cities.org, 01744758223
Anmerkung: In einer vorherigen Version war oben anstelle des Tagesspiegels die Berliner Zeitung genannt. Den Fehler haben wir korrigiert.