Vier Verkehrstote innerhalb von 10 Tagen // Mahnwache und Protest

UPDATE: JETZT SIND ES FÜNF TOTE… Changing Cities, ADFC Berlin, FUSS e.V. und VCD Nord rufen auf zur Demonstration am Roten Rathaus in Protest gegen den Straßentod in Berlin.

WANN: Samstag, 21. Dezember 2019, 15:30 Uhr
WO: Rotes Rathaus, Haupteingang (Rathausstraße)

Zwischen Freitag, dem 6. Dezember und Sonntag, dem 15. Dezember wurden im Berliner Straßenverkehr vier ungeschützte Verkehrsteilnehmer*innen von Autofahrer*innen getötet.

  • am Freitag, den 6. Dezember wurde in Zehlendorf eine 73-jährige Fußgängerin, die bei Grün die Argentinische Allee überquerte, von einem abbiegenden Autofahrer*in überfahren und getötet.
  • am Mittwoch, den 11. Dezember wurde am Schloss Charlottenburg eine 69-jährige Radfahrerin, die an einer Baustellenampel bei Grün den Luisenplatz überquerte, von einem Autofahrer*in überfahren, dessen Fahrer die Rotphase missachtete. Die Radfahrerin starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
  • am Samstag, den 14. Dezember starb eine 76-jährige Fußgängerin im Krankenhaus, die am Freitag 6. Dezember in Lankwitz von einem abbiegenden Autofahrer*in angefahren worden war, als sie bei Grün die Paul-Schneider-Straße überquerte.
  • am Sonntag, den 15. Dezember wurde in Lichtenberg ein 51-jähriger Fußgänger, der die Landsberger Allee in Höhe Ferdinand Schultze Straße neben einer Fußgängerfurt überquerte, von einem Auto erfasst, dessen Fahrer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit fuhr und mutmaßlich unter Alkoholeinfluss stand.

„Jedes Jahr sterben über 3.000 Menschen auf deutschen Straßen. Wenn wir das Terror nennen, gibt es dann bald ein Programm, das diese Tode effektiv verhindert?“, merkt Ragnhild Sørensen von Changing Cities an.

Im Jahr 2019 sind in Berlin bislang 39 im Straßenverkehr Getötete zu beklagen, darunter 25 Fußgänger*innen und 6 Radfahrer*innen, die dem lebensgefährlichen Straßenverkehr zum Opfer gefallen sind. „Warum nehmen wir das einfach so hin?“, fragt Heiner von Marschall von VCD Nordost. 

„Verkehrssicherheit ist kein Hexenwerk, sondern eine Frage politischer Entscheidungen. Ob es um Ampelschaltungen, Tempolimits oder Flächenverteilung geht: Meist besteht die Abwägung zwischen der ‚Flüssigkeit‘ des Verkehrs und der Sicherheit der Menschen. Möglichst viele Kfz möglichst schnell durch die Stadt zu schleusen, hat in Berlin noch immer Priorität vor dem bestmöglichen Schutz von Menschenleben“, so Nikolas Linck von ADFC Berlin.

ADFC Berlin, Changing Cities, FUSS e.V. und VCD Nordost rufen daher alle Berlinerinnen und Berliner zu einer Demonstration für mehr Verkehrssicherheit für alle auf.

FUSS e.V., Changing Cities und VCD Nordost rufen zu einer Mahnwache für den 25. getöteten Fußgänger auf. 

WANN: Donnerstag, den 19. Dezember um 17:30 Uhr 
WO: Landsberger Allee/Ferdinand-Schultze-Straße

Zum Gedenken an den Verunglückten stellen die Organisatoren eine weiße Figur am Ort des Unfalls auf. Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. 

Ansprechpartnerin bei Changing Cities e. V.:

Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171-5357734

Ansprechpartner beim VCD Nordost:

Heiner von Marschall, heiner.v.marschall@vcd-nordost.de, 0174-4656523

Ansprechpartner beim FUSS e.V.:

Roland Stimpel, roland.stimpel@fuss-ev.de, 0163-1833508

Ansprechpartner beim ADFC Berlin:

Nikolas Linck, nikolas.linck@adfc-berlin.de, 030-44049974

Ansprechpartner vor Ort:

Annabelle Wolfsturm, 0179-4914815

Stefan Gammelien, 01522-2047379

Weiterführende Links: 

Die Polizeimeldung vom 17.12.2019

Die Sonderuntersuchung „Fußgängerverkehrsunfälle“ in Berlin 2018 der Berliner Polizei

Karte der tödlich verunglückten Fußgänger*innen 2019

Bilder zur kostenlosen Nutzung für die Presseberichterstattung

Informationen zum Volksentscheid Fahrrad