Schulstraßenaktionen in Berlin

Sichere Schulwege heißt sichere Straßen – und zwar überall. Zwischen dem 9. und dem 19. Mai demonstrieren Berliner Schülerinnen und Schüler für sichere Schulstraßen. Jeder Berliner Bezirk müsste jährlich zehn Maßnahmen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit umsetzen – so schreibt es das Mobilitätsgesetz (§17a) seit 2021 vor. Während vor allem in NRW die Schulstraßen geradezu aus dem Boden sprießen, steigt die Anzahl der verletzten Kinder in Berlin. Changing Cities unterstützt Eltern und Kinder, um in Sachen Schulwegsicherheit Bewegung in Politik und Verwaltung zu bringen. 

Wenn fast jeden Tag zwei Kinder im Straßenverkehr verletzt werden, sind die Berliner Schulwege nicht sicher. Im vergangenen Jahr verunglückten 610 Kinder in Berlins Verkehr. Diese nahmen alle aktiv am Verkehr teil – Kinder, die im Auto mitfuhren, sind nicht miteingerechnet. Für Kinder und ihre Eltern ist es vollkommen unverständlich, dass diese Statistik nicht zu einem Ruck in der zuständigen Senatsverwaltung führt, Maßnahmen zu ergreifen, um das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit durchzusetzen. 

Für Kinder gibt es im städtischen Raum nur Sicherheit hinter Zäunen, auf Spielplätzen und Schulhöfen. Statt eigenständig die Stadt und ihr Wohnumfeld zu erfahren, werden Kinder zunehmend mit dem Elterntaxi passiv durch den urbanen Raum transportiert.

„In der Singerstraße in Mitte wurde Berlins erste Schulstraße eingerichtet – und ein toller, autofreier Bereich für die Schüler*innen und Anwohner*innen geschaffen. Mehr Sicherheit und mehr Aufenthaltsqualität gehen hier Hand in Hand und zeigen: Was gut für Kinder ist, ist für alle gut. Mit verkehrsberuhigten Straßen und begrünten Schulhöfen können die Schulen einen wichtigen Beitrag zu lebenswerten Städten leisten. Davon braucht Berlin weit, weit mehr!“, fordert Girina Holland von Changing Cities.

In Paris gibt es inzwischen über 200 autofreie rue d’ecoles, in London 700 school streets,  in Barcelona 200 escoles pacificades, 52 schoolstraat in Brüssel und 11 rruga e shkollës in Tirana. In Berlin wurden nur zwei Schulstraßen in den letzten zehn Jahren eingerichtet.

Folgende Schulstraßenaktionen sind in Berlin geplant (wegen des GEW-Streiks wird in Kreuzberg eine Aktion auf den 4. Juni verschoben):

9. MaiGrundschule an der PeckwischReinickendorf7:30 – 12:40 Uhr
12. MaiMahlsdorfer GrundschuleMarzahn-Hellersdorf6:30 – 8:30 Uhr
13. MaiBouché-SchuleAlt-Treptow7:30 – 8:15 Uhr
14. MaiKiefholz-GrundschuleAlt-Treptow7:30 – 8:15 Uhr
14. MaiAnna-Essinger-Gemeinschaftsschule – Große AnnaSteglitz-Zehlendorf10:00 – 14:30 Uhr
15. MaiArnold-Zweig-GrundschulePankow7:00 –12:00 Uhr
16. MaiAthene GrundschuleSteglitz-Zehlendorf7:15 – 8:00 Uhr
16. MaiMärkische GrundschuleReinickendorf13:00 – 16:30 Uhr
16. MaiRothenburg-GrundschuleSteglitz-Zehlendorf7:30 – 9:30 Uhr
19. MaiAdolf-Glaßbrenner GrundschuleKreuzberg7:00 – 8:00 Uhr und 14:00 – 16:30 Uhr
4. JuniBergmannkiez Gemeinschaftsschule (Grundstufe)Kreuzberg7:30 – 9:00 Uhr
6. JuniFahrrad-Bus-Demo für sichere (Schul-)RadwegeKissingenstraße/NeumannstraßePankow7:00 Uhr, Abfahrt: 7:15 Uhr