Keine andere Bevölkerungsgruppe wächst so schnell wie sie: Senior*innen, die auch ohne Auto mobil bleiben wollen und sich gesund, sicher und klimafreundlich fortbewegen können. Doch der Radverkehr in Berlin ist nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet: Radwege fehlen oder sind zu schmal, oft gefährlich, häufig unübersichtlich. Mit der ersten Senior Mass – eine Fahrraddemo, die sichere Mobilität für Ältere fordert – setzen Berliner Senior*innen ein starkes Zeichen.
Wann: Samstag, den 17. Mai, 12–13:15 Uhr
Wo: Verkehrsschule, Sachsendamm 25 bis zum Rathaus Tempelhof
Zu dieser an die Critical Mass-Bewegung angelehnte Fahrraddemo rufen das Fahrradfreundliche Netzwerk Tempelhof-Schöneberg (NFTS), die Omas for Future und die Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade (ÖUL) auf. Die Demonstration im ruhigen Tempo bringt ältere Menschen und Kinder zusammen, um gemeinsam für die Verkehrswende auf die Straße zu gehen.
„Selbstbestimmte Mobilität ist Voraussetzung dafür, gleichberechtigt und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben“, erklärt Katharina Dietze, Sprecherin der Omas for Future. „Um hier nicht auf das Auto angewiesen zu sein, brauchen wir eine sichere und gut ausgebaute Radinfrastruktur. Nur so können wir Senior*innen, genauso wie auch Kinder, selbstbestimmt und gefahrlos mit dem Fahrrad unterwegs sein. Wir radeln daher gemeinsam für unsere Enkelkinder – und für unsere eigene Lebensqualität.“
Gerade am Stadtrand, etwa in Lichtenrade oder Marienfelde, sind ältere Menschen im Straßenverkehr zunehmend ausgeschlossen, da die Radinfrastruktur hier noch schlechter oder gar nicht vorhanden ist. Die Senior Mass steht dagegen für angstfreies Fahrradfahren und eine Verkehrswende, die alle mitnimmt – besonders die Schwächsten.
Die Anforderungen an eine gute Radinfrastruktur kennen kein Alter. Das Thema Mobilität verbindet die Generationen: Kinder und ältere Menschen haben ähnliche Bedürfnisse. Sie brauchen breite, geschützte Wege, klare Verkehrsführung, sichere Kreuzungen. Sie bewegen sich langsamer, unsicherer – und sind im heutigen Straßenverkehr oft benachteiligt. Die Senior Mass und die gleichzeitig stattfindende Kidical Mass treffen sich deshalb symbolträchtig um 12:45 Uhr am Platz der Luftbrücke zur Zwischenkundgebung und anschließenden gemeinsamen Weiterfahrt. Zusammen geht es dann weiter zum Rathaus Tempelhof, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.
Annette Adamaschek von der Ökumenischen Umweltgruppe Lichtenrade ergänzt: „Am Stadtrand ist Radfahren oft beschwerlich und gefährlich. Wir fordern sichere Wege mit Anschluss an die Innenstadt – für alle Generationen. Es ist Zeit für eine echte Verkehrswende ohne weitere Verzögerungen!“
Die Forderungen der Organisator*innen:
- Ein Netz geschützter, breiter Radwege – auch am Stadtrand
- Anschlussfähige Wege für Alt und Jung, für Eilige und Langsame
- Eine Mobilitätswende, die auf das Fahrrad setzt statt auf neue Autobahnen
- Klimaschutz durch nachhaltige Mobilität
- Selbstbestimmte, gesunde Bewegung bis ins hohe Alter.
Zeitplan der Veranstaltung:
- 9:00 Uhr: Abfahrt der Zubringer aus Lichtenrade und Marienfelde
- 10:00–12:00 Uhr: Aktionstag in der Verkehrsschule am Sachsendamm mit Beratung, Sicherheitstipps und Aktionen wie z. B. Testfahrten auf verschiedenen Rädern
- 12:00 Uhr: Start der Senior Mass-Fahrraddemo
- 12:45 Uhr: gemeinsame Pause und Zwischenkundgebung mit der Kidical Mass am Platz der Luftbrücke;
- 13:15 Uhr: Abschluss am Rathaus Tempelhof.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Weiterfahrt zum Aktionstag gegen den Ausbau der A100.
Unterstützt von:
- Changing Cities
- ADFC Tempelhof
- Wendepunkt gGmbH (Jugendverkehrsschule)
- fLotte sozial
- BUND
- VCD Nordost