Radfahrer von Lkw-Fahrer getötet // Mahnwache

Wo: Gutschmidtstraße / Ecke Buckower Damm in 12349 Berlin
Wann: Freitag, den 21. März, 17:30 Uhr


Ein Lkw-Fahrer bog Dienstagmittag rechts in den Buckower Damm ab und fuhr einen 63-jährigen Radfahrer an; der Radfahrer verstarb noch im Rettungswagen. Genau an derselben Stelle, Gutschmidtstraße / Ecke Buckower Damm, wurde eine Radfahrerin im November 2016 tödlich von einem rechtsabbiegenden Lkw-Fahrer verletzt. Changing Cities e.V. ruft neun Jahre später wieder an derselben Stelle zur Mahnwache in Berlin-Britz auf und spricht den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus.

Das  Abbiegen über zwei Fahrstreifen auf der Gutschmidtstraße wurde nach dem tödlichen Unfall auf einen Fahrstreifen reduziert. Das Grundproblem, der flache Abbiegewinkel, der das schnelle Abbiegen ermöglicht, wurde jedoch nicht angegangen. Jetzt ist ein weiterer Radfahrer getötet worden.

„Zwei tödliche Kollisionen zwischen Rad- und Lkw-Fahrenden an der genau identischen Stelle. Fast neun Jahre liegen dazwischen. Neun Jahre, währenddessen nicht entschieden eingegriffen wurde, um die Verkehrssicherheit herzustellen. Dieses Beispiel zeigt in aller Deutlichkeit, dass Tote und Verletzte im Straßenverkehr  keine Schicksalsschläge sind, sondern ein systemisches Problem, das konsequent ignoriert wird. Damals wurde eine 50-jährige Frau getötet, dienstags ein 63-jähriger Mann. Solange dieses Problem nicht ernst genommen wird, fragen wir: Wer wird wohl der oder die nächste sein, Frau Bonde?”, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

Übrigens: So viele Verkehrstote wie 2024, nämlich 33, gab es zuletzt 2016. Täglich grüßt die Verkehrssicherheitsignoranz…:
2016 hieß es: „An der Kreuzung Gutschmidtstraße/Ecke Buckower Damm erfasste beim Abbiegen ein Lkw eine Radfahrerin.“
2025 heißt es: „[A]n der Kreuzung Gutschmidtstraße/Buckower Damm [wurde] ein 63-jähriger Radfahrer von einem abbiegenden Lkw erfasst.“ 
2016 haben wir zur Mahnwache aufgerufen. Wir wollten die Aufmerksamkeit auf die Verkehrssicherheit lenken, damit nicht dieselben Unfälle immer wieder passieren. Neun Jahre später müssen wir an genau derselben Stelle wieder zusammenkommen. Wie kann das sein? 

Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angezeigt. Der ADFC Berlin wird an der Unfallstelle ein weißes Geisterrad aufstellen. Eine Fahrraddemo mit Abfahrt um 16 Uhr in der Möckernstr 47 bringt die Teilnehmenden zum Unfallort. Politiker*innen aus Senat, Abgeordnetenhaus und Bezirk wurden zur Teilnahme eingeladen.

Der Mitte Januar verstorbene Radfahrer (Prenzlauer Promenade) wurde inzwischen aus der polizeilichen Unfallstatistik entfernt, da nicht der Sturz, sondern ein medizinischer Notfall zum Tod geführt habe.

Weiterführende Links:
Meldung der Polizei vom 19. März 2025
Meldung der BZ vom 28. November 2016

Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.