Falschparker*in verursacht Tod einer jungen Radfahrerin // Mahnwache für dritten getöteten Radfahrer*in 2021

Wann: Freitag, 28. Mai, 17:30 Uhr
Wo: Frankfurter Allee, 10247 Berlin-Friedrichshain, Höhe U-Bahnhof Samariterstraße

Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf einem Radstreifen und vor Ihnen steht ein Kfz; Sie weichen aus und werden von hinten von einem überholenden Lkw-Fahrer überrollt und getötet. Mutmaßlich in genau diese Horrorsituation geriet heute eine junge Radfahrerin in Berlin-Friedrichshain. Changing Cities möchte den Angehörigen der Getöteten seine tief empfundene Anteilnahme ausdrücken.

Changing Cities ruft für Freitag, den 28. Mai, um 17.30 Uhr zur Mahnwache für die dritte in diesem Jahr getötete Radfahrerin auf. Der ADFC Berlin wird am Unfallort ein weißes Geisterrad aufstellen.

„Auch wenn wir die genauen Umstände noch nicht kennen: Diese schreckliche Kollision zeigt wieder einmal, dass ein aufgemalter Radstreifen keine sichere Radverkehrsinfrastruktur ist. Die Pinselei, die vom Berliner Senat Radinfrastruktur genannt wird, ist lebensgefährlich. Was ist daran sicher, wenn Menschen ab 10 Jahren gezwungen werden, auf der Fahrbahn zu fahren?“, fragt Ragnhild Sørensen von Changing Cities. „Kfz-Fahrende nehmen oft aus Bequemlichkeit diesen Straßenraum in Anspruch und werden in Berlin dafür kaum sanktioniert. Diese Ignoranz bzw. das Laissez-faire gegenüber falsch parkenden und gefährdenden Kfz hat einen Namen: „Berliner Linie“. Diese „Linie“ fördert rücksichtsloses Verhalten, das lebensbedrohlich ist und tödlich sein kann.“

Changing Cities fordert seit langem eine konsequente Ahndung des Falsch- und Zweitereiheparkens. Ordnungsbehörden und Polizei müssen klare Signale setzen: Die vermeintliche Not von i. d. R. schlecht bezahlten Fahrer*innen von Lieferdiensten darf nicht für andere lebensgefährdend sein. „Auf ein Auto angewiesen zu sein, heißt nicht, dass ich das Leben anderer gefährden darf“, kommentiert Inge Lechner von Changing Cities.   

Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Während der Veranstaltung gilt     Maskenpflicht sowie das Einhalten der Abstandsregeln. Politiker*innen aus Senat, Abgeordnetenhaus und Bezirk wurden zur Teilnahme eingeladen.


Ansprechpartnerin für die Presse bei Changing Cities e.V.:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34

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