Es geht also doch: In wenigen Wochen zu mehr Verkehrssicherheit

Die Senatsverwaltung für Verkehr hat gestern schnell reagiert und die Verbände zum Gespräch eingeladen. Anlass war der Tod einer Radfahrerin durch einen Lkw-Fahrer in der Kreuzung Am Friedrichshain/ Friedenstraße, die dritte ungeschützte Verkehrsteilnehmer*in in diesem Jahr an diesem Knotenpunkt.

Konkret wurde vereinbart, dass der Senat nach Anhörung der Polizei und der Bezirke in wenigen Wochen 2,5 Meter breite Radfahrstreifen einrichten lässt. Sollte es sich zeigen, dass der Kfz-Verkehr diese verbotswidrig überquert, werden sogenannte Leitboys als Schutz aufgestellt. Zudem werden alle bereits vorhandenen Radfahrstreifen auf der Kreuzung Greifswalder Str./Prenzlauer Berg verbreitert und rot markiert. 

„Wir bedanken uns für die schnelle Reaktion der scheidenden Senatorin Günther. Das ist eine ermutigende Geste und ein deutliches Zeichen an die kommende Senatorin Jarrasch, die auch bei der Mahnwache anwesend war: Verkehrssicherheit geht auch schnell. Unser Mobillitätsgesetz will für alle Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben absichern (§ 1 Abs. 1) – für die getötete Radfahrerin kommt jede Maßnahme zu spät. Die Umsetzung muss allgemein deutlich an Geschwindigkeit aufnehmen. Die gesetzlichen Grundlagen sind gegeben, sogar mit parlamentarisch beschlossenen Zielen und Fristen. Die Menschen in Berlin sind bereit und wollen eine lebenswerte Stadt, ohne Angst um Leben und Gesundheit haben zu müssen“​, kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

Mit dieser Maßnahme wird die Kreuzung vor allem für unsichere Verkehrsteilnehmende sicherer gemacht. Auch wenn vorerst kein geschützter Radweg angeordnet wird, bedeuten die neuen Radfahrstreifen und die Verbreiterung vorhandener Radfahrstreifen sowie der Wegfall von Autospuren mehr Sicherheit für alle – zumindest an dieser Stelle.
 

Ansprechpartnerin für die Presse bei Changing Cities e.V.:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34

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