Endlich wirksame Maßnahmen zur Verkehrssicherheit ergreifen – Senior*innen im Verkehr schützen! Mahnwache von Changing Cities und FUSS e.V. für getöteten Fußgänger // Freitag, 4. Mai 2018, 17:00 Uhr // Weitlingstraße 9 in 10713 Berlin-Lichtenberg

Berlin, 01. Mai 2018. Am Freitag den 27. April erlag ein Fußgänger seinen schweren Verletzungen. Er wurde am 24. April in Lichtenberg von einem Reisebus angefahren und verletzt. Changing Cities und der FUSS e.V. rufen für Freitag, den 4. Mai 2018, 17 Uhr zu einer Mahnwache an der Unfallstelle, Weitlingstraße 9 in 10317 Berlin-Lichtenberg, auf. Die beiden Organisationen möchten den Angehörigen des Getöteten ihr Mitgefühl aussprechen. Mit der Aktion fordern sie gleichzeitig die politisch Verantwortlichen auf, ihren Worten Taten folgen zu lassen und dem Sterben auf Deutschlands Straßen ein Ende zu setzen.

Die Berliner Polizei meldet, dass der 79-jährige am 24. April die Weitlingstraße in Höhe der Hausnummer 9 betrat und dabei von einem Reisebus erfasst und verletzt wurde. Er verstarb am 27. April an seinen schweren Verletzungen. Erst am 18. April wurde eine Fußgängerin in Berlin-Karow beim Überqueren einer grünen Ampel von einem Autofahrer überfahren. Sie verstarb noch am selben Tag. Ebenfalls am 27. April verstarb eine Fußgängerin in Berlin-Wittenau, welche dort am 12. April an einer Bushaltestelle von einer Autofahrerin erfasst wurde. 2018 starben im Berliner Straßenverkehr bereits 8 Fussgänger*innen und 3 Radfahrer*innen.

„Der 27. April war ein schwarzer Tag im Berliner Straßenverkehr. Gleich zwei FußgängerInnen erlagen an diesem Tag im Krankenhaus Ihren schweren Verletzungen. Beide wurden von Fahrzeugen erfasst. Wir müssen betrübt zur Kenntnis nehmen, dass unter den dieses Jahr getöteten Fußgänger*innen fast ausschließlich Senior*innen zu finden sind. Ein besonderes Augenmerk der Berliner Mobilitätspolitik muss daher auf der Sicherheit von Senior*innen liegen. Wir werden es nicht zulassen, dass auch weiter vor allem Senior*innen Oper des motorisierten Verkehrs werden!“, so Annabelle Wolfsturm von FUSS e.V.

„Wir sind wütend. Diese Woche treffen wir uns bereits zum zweiten Mal zu einer Mahnwache, um getöteten Fußgänger*innen zu gedenken. Fast wöchentlich müssen wir erleben, wie die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen – Fußgänger*innen und Radfahrende – in unserer Stadt getötet werden. Wir fordern von der Politik, den Sonntagsreden nun endlich Taten folgen zu lassen und wirksame Maßnahmen zur Verkehrssicherheit zu ergreifen. Hierzu gehört insbesondere die flächendeckende Einführung von Tempo 30. Die geringere Geschwindigkeit verkürzt Bremswege signifikant und leistet einen großen Beitrag für eine sichere Mobilität in Berlin!“, so Stefan Gammelien von Changing Cities.

Die Mahnwache ist als Demonstration angemeldet.

Ansprechpartner für die Presse im Team von Changing Cities e.V.:
Peter Feldkamp, peter.feldkamp@changing-cities.org, 0176 2345-7014

Ansprechpartner für die Presse im Team von FUSS e.V.:
Stefan Lieb, stefan.lieb@fuss-ev.de, 030 492 7473

Ansprechpartner*in vor Ort:
Annabelle Wolfsturm, Fuss e.V., 0179 491 4815
Stefan Gammelien, Changing Cities e.V., 0152 2204 7379

Weiterführende Links:
Pressemeldung der Berliner Polizei vom 30.04.2018 zum Tod des 79-jährigen in der Weitlingstraße in Berlin-Lichtenberg am 27. April 2018
Pressemeldung der Berliner Polizei vom 28.04.2018 zum Tod der 92-jährigen Fußgängerin in Berlin-Wittenau am 27. April 2018
Pressemitteilung von Changing Cities zur Mahnwache für den getöteten Fußgänger in Berlin-Karow vom 19. April 2018
Kurzzusammenfassung der Auswirkungen von Tempo 30 auf die Verkehrssicherheit
Radgesetz der Initiative Volksentscheid Fahrrad Berlin, Referentenentwurf und Stellungnahme zum Mobilitätsgesetz von Changing Cities e.V.
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Über Changing Cities e.V.: Changing Cities e.V. ist am 23. Mai 2017 aus Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. umbenannt worden. Das bislang größte Projekt des Vereins ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Viele Verbände, Unternehmen und Wissenschaftler*innen unterstützten das Anliegen, das Radverkehrsgesetz (RadG) schnell in Kraft zu setzen. Ziel ist, dass wir Berlinerinnen und Berliner sicher und entspannt radfahren können; dafür hat die Initiative das Berliner RadG erarbeitet. Nur mit dem RadG kann der Senat dauerhaft verpflichtet werden, schnell und aktiv eine gute Radinfrastruktur zu schaffen. Der 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benennt konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad ist Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben – sieben Prozent der Wählerstimmen. Die neue Koalition hatte zugesagt, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen, ein Mobilitätsgesetz auf Basis des RadGs bis Frühjahr 2017 in Kraft zu setzen und ab 2018 jährlich mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege zu investieren. Über 100 aktive Mitstreiter*innen organisieren sich selbst durch Online-Projekttools und durch schnelle, handlungsorientierte Entscheidungsfindung.