Zweiter tödlich verunglückter Radfahrer 2023 // Mahnwache

Wann: Mittwoch, 8. Februar, 17:30 Uhr
Wo: Neumagener Straße / Ecke Wittlicher Straße in 13088 Berlin-Weißensee

Am Freitag verstarb ein 84-Jähriger, nachdem er am 26. Januar mit seinem Rad gestürzt war. Genauere Angaben liegen noch nicht vor. Changing Cities spricht den Angehörigen tiefes Mitgefühl aus und ruft zur Mahnwache auf.  

Niemand sollte auf der Straße sterben müssen. Niemand: Deswegen organisiert Changing Cities wieder eine Mahnwache und gedenkt des toten Radfahrers. 

„Wir wünschen allen Angehörigen und Freund*innen des Verstorbenen viel Kraft. Wir sind traurig, aber wir sind jetzt auch wütend. Laut Mobilitätsgesetz gilt Vision Zero, also Null Tote und Schwerverletzte. Aber trotzdem wird viel zu wenig unternommen: Wo bleiben die sicheren Radwege? Wann kommt endlich Tempo 30?“, fragt Inge Lechner von Changing Cities. 

Während die Anzahl der Getöteten im Straßenverkehr nur unwesentlich zurückgeht, steigt die Zahl der Schwerverletzten wieder an. Oft sind es nur Zufälle, die entscheiden, ob ein Schwerverletzter stirbt oder überlebt. Deswegen müssen beide Kategorien, Getötete und Schwerverletzte, gemeinsam betrachtet werden. Die wesentliche Ursache für diese Verluste an Menschenleben ist eine Infrastruktur, die nach wie vor das Auto bevorzugt und Schnelligkeit vor Sicherheit stellt – auch fünf Jahre nach Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes. Die Folge: Die Fahrt im Auto wird vermeintlich sicherer, die Zahlen der ungeschützten Verletzten und Getöteten im Berliner Straßenverkehr steigen.

„Deswegen unser Aufruf: Wählt am 12. Februar Politiker*innen, die Fuß- und Radverkehr stärken und sicherer machen möchten. Nur sie können das Problem der Verkehrsunsicherheit lösen!“, sagt Lechner.

Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Der ADFC Berlin stellt am Unfallort ein Geisterrad auf und startet um 16:30 Uhr eine Vision- Zero-Demonstration ab Möckernstraße 47, 10963 Berlin zum Unfallort.

Pressekontakt Changing Cities:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, +49 171 535 77 34

Weiterführende Links:
Pressemitteilung der Polizei vom 6. Februar
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Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt lande#- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.