Korrektur 19.11.: Frau Senatorin Bonde (CDU) wird morgen die Petition entgegennehmen.
Eltern und Kinder überreichen am Mittwoch, den 20. November, eine Petition mit 8.621 Unterschriften für Schulstraßen – bezeichnenderweise findet die Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) dafür keine Zeit. Und das, obwohl die Zahl der verunglückten Kinder 2024 in Berlin um fast 50 Prozent gestiegen ist. Die Verkehrssicherheit der Kinder ist dem Senat offensichtlich egal, kritisiert Changing Cities.
Das ist nicht überall so: In NRW wurden seit Jahresbeginn 24 Schulstraßen eingerichtet. Ein Erlass zur Einrichtung der autofreien Bereiche vor Bildungsinstitutionen, der dort im Januar veröffentlicht wurde, hat den Prozess erheblich beschleunigt.
Die Berliner Petition fordert, dass wenigstens temporäre Schulstraßen im Nahbereich von Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen eingerichtet werden. Besser jedoch ist die Einrichtung von permanenten Schulstraßen, die komplett autofrei umgestaltet werden, wie dies zum Beispiel in Paris und in der Singerstraße in Berlin-Mitte der Fall ist.
„Warum haben Berliner Kinder weniger Anspruch auf Schutz und sichere Schulwege als Kinder in NRW? Dass die Senatorin für die Belange der Berliner Kinder keine Zeit hat, überrascht allerdings nicht. Deren Sicherheit wird zwar immer wieder als Ziel wortreich betont, diesbezügliche Maßnahmen oder selbst Planungen blieben aber bisher aus. Niente, nada, nichts hat sich in den letzten 1,5 Jahren getan. Stattdessen werden geplante und finanzierte Radwege nicht gebaut, Tempo-30-Bereiche wieder für Tempo 50 freigegeben, Verkehrsberuhigung nicht finanziert. Der Verkehrssenatorin ist offensichtlich der Erhalt von Parkplätzen in der Kantstraße wichtiger als die Sicherheit von Kindern. Dafür setzt sie sich ein, dafür hat sie Zeit“, kommentiert Girina Holland von Changing Cities.
Die Unterschriften werden am Mittwoch, den 20. November, um 17:15 Uhr zur Senatsverwaltung, Am Köllnischen Park 3 in 10179 Berlin, gebracht. Überreicht werden sie voraussichtlich vor verschlossenen Türen an den Hausbriefkasten – von Kindern und einem echten „Bärliner“. Die Aktion ist als Demonstration polizeilich angemeldet.
Die Schulstraßen-Petition beruht auf einer Initiative des Kidical-Mass-Aktionsbündnisses. Unterstützt durch die Plattform WeAct wurde sie in Berlin von Changing Cities gemeinsam mit dem ADFC Berlin, dem Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) und dem VCD Nordost ins Leben gerufen.
Pressekontakt:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, +49 171 535 77 34
Weiterführende Links:
Die Petition
Informationen zur Schulstraßenkampagne
Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.