Die Eltern und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf haben sich auf einen Kompromiss geeinigt. Zukünftig wird ein Teil der Pfalzburger Straße zu einer Einbahnstraße mit Maßnahmen zur Verringerung der Geschwindigkeit wie z. B. Bodenschwellen. Changing Cities begrüßt die Einigung: Letztendlich müssen die beteiligten Akteure vor Ort entscheiden, wie Schulwegsicherheit konkret aussehen soll.
Die Schulstraße wird noch mindestens eine Woche fortgeführt, bis in der GEV eine Entscheidung getroffen werden kann, wie die Zeit bis zum abgeschlossenen Umbau überbrückt wird. Problematisch erwiesen sich das Schilderschleppen durch die Eltern und die auf dem viel befahrenen Hohenzollerndamm eingerichteten Kiss-&-Go-Zonen, die sehr kurz und obendrein dauerhaft zugeparkt waren. Auch hier wird das Bezirksamt die Situation verbessern.
„Von beiderseitigen kommunikativen Missverständnissen und falschen Erwartungshaltungen zwischen Eltern und Bezirksamt ist die Rede. Bürger*innen fordern heute Beteiligung bei Entscheidungen, die früher dem Amt allein überlassen wurden. An diese neuen Prozesse müssen sich alle gewöhnen und können viel dabei lernen. In diesem Fall war der Kompromiss keine Schulstraße, sondern eine andere Lösung für die Schulwegsicherheit. Das Entscheidende ist die Sicherheit der Kinder – wenn das erreicht wird, haben alle gewonnen“, kommentiert Girina Holland von der Schulstraßenkampagne.
Changing Cities setzt sich weiterhin für Schulwegsicherheit und Schulstraßen ein. NRW hat gezeigt, dass Schulstraßen skalierbar und relativ einfach umzusetzen sind. 24 Schulstraßen wurden bereits in diesem Jahr in NRW eingerichtet. Und davon profitiert die Gesellschaft: Sichere Straßen für Kinder sind sichere Straßen für alle. Um so wichtiger, dass Berlin endlich einen Leitfaden für Schulstraßen entwickelt, damit auch in der Hauptstadt die Kinder sicher und selbstständig zur Schule gelangen.
Weiterführende Links:
Informationen zur Schulstraßenkampagne
Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.