Wann: Donnerstag, 6. Juli, 17:30 Uhr
Wo: Malteserstraße in Höhe der Symeonstraße, in 12279 Berlin-Marienfelde
Während Montagmorgen in Neukölln für sichere Radwege demonstriert wurde, wurde in Marienfelde eine Radfahrerin von einem Lkw-Fahrer oder -Fahrerin getötet. Changing Cities spricht den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus und ruft zur Mahnwache auf.
Senatorin Dr. Manja Schreiner (CDU) behauptet, ihr ginge es vor allem um Verkehrssicherheit. Die im Mobilitätsgesetz festgeschriebenen guten Radwege würden genau das bieten. Der Radweg an der Stelle, wo die Frau getötet wurde, ist nicht sicher: ein ein Meter breiter Hochbordradweg aus dem letzten Jahrhundert. Bereits im Februar wurde eine Radfahrerin nur wenige Kilometer von diesem Unfallort entfernt getötet. Es herrscht also dringender Handlungsbedarf. Jede weitere Verzögerung kann weitere Menschenleben kosten.
„Wir trauern mit Familie und Freunden um die Getötete. Aber wir sind auch wütend. Auch in Marienfelde, in einem Randbezirk, fahren Menschen Fahrrad. Diese Frau hatte das Recht darauf, lebend und unbeschadet an ihr Ziel zu kommen. Wir alle haben ein Recht darauf, sicher und ohne Umwege unsere Ziele zu erreichen. Das Leben der Verstorbenen war nicht weniger wert als das anderer Menschen, nur weil sie sich gestern entschieden hat, ein Fahrrad zu benutzen und nicht ein Auto“, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.
Verkehrssicherheit ist kein netter Bonus für Radfahrer*innen. Es ist geltendes Gesetz und nennt sich „Vision Zero“ (keine Getöteten und Schwerverletzte im Straßenverkehr). Wenn der Senat aus CDU und SPD nun die Gelder für den Radwegebau radikal kürzen will, gefährdet das direkt das Leben aller Berliner*innen, die auf ihr Fahrrad angewiesen sind: Kinder, Senior*innen, Familien. „Wenn Manja Schreiners angekündigtes Miteinander so aussieht, wollen wir das nicht“, sagt Sørensen.
Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angezeigt. Der ADFC Berlin stellt am Unfallort ein Geisterrad auf.
Eine #VisionZero-Demo des ADFC startet um 16 Uhr am Velokiez (Möckernstr. 47) und endet mit einer Kundgebung am Roten Rathaus.
Pressekontakt Changing Cities:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, +49 171 535 77 34
Weiterführende Links:
Polizeimeldung von 4. Juli
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Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt lande#- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.