Erster getötete Fußgänger // Mahnwache Freitag 10. Januar, 17:30 Uhr

Gemeinsame Pressemitteilung von ADFC Berlin, Changing Cities, Fuss e. V. und VCD Nordost

Changing Cities, ADFC Berlin, FUSS e. V. und VCD Nordost rufen zur Mahnwache in Gedenken an den ersten in diesem Jahr getöteten Verkehrsteilnehmer auf. Bereits am 2. Januar wurde die Partnerin eines 81-jährigen Fußgängers von einem Kastenwagenfahrer angefahren. Die Frau hielt sich bei ihm fest und beide stürzten. Er starb nun an den Verletzungen. Die Organisatoren sprechen den Angehörigen des Getöteten ihr tiefstes Mitgefühl aus.

WANN: Freitag, 10. Januar 2020, 17:30 Uhr

WO: Adalbertstraße 87, 10997 Berlin-Kreuzberg

2020 macht traurig dort weiter, wo 2019 aufgehört hat. Wieder ist ein ungeschützter Verkehrsteilnehmer ums Leben gekommen. „Stellen Sie sich vor, es wären 26 Personen durch terroristische Akte 2019 in Berlin ums Leben gekommen. Und Hunderte weitere bundesweit. Würden Sie das einfach hinnehmen und zur Tagesordnung übergehen?”, fragt Ragnhild Sørensen von Changing Cities. „Bei Verkehrstoten ist genau dies der Fall! Von den hunderten Schwerverletzten in Berlin 2019 haben wir da noch garnicht gesprochen“.

Zum Unfallort stellt Roland Stimpel von FUSS e.V. fest: „Dies ist eine belebte Kiezstraße, aber mit breiten Fahrbahnen und Parkplätzen auf beiden Seiten. Auch das Bezirksamt beklagt auf seiner Website für die Adalbertstraße ‚häufig überhöhte Geschwindigkeit‘. Auf solchen Straßen reicht kein Tempolimit von 30 Stundenkilometern. Sie müssen so umgestaltet werden, dass nur langsam gefahren wird und dass Gehende und Fahrende einander früh und gut sehen können. Dazu braucht es Zebrastreifen oder Mittelinseln, Parkverbote und Radarkontrollen.“

In Berlin gilt sogar seit Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes die Vision Zero – also Null Verkehrstote und keine Schwerverletzten – selbstverständlich auch für Fußgänger*innen.

Stefan Gammelin von Changing Cities ergänzt: „Berlin sollte sich Norwegens Hauptstadt Oslo zum Vorbild nehmen. Dort starben in den 1970er-Jahren jährlich über 40 Menschen im Verkehr – so viele wie bei uns heute. 2019 starb in der Stadt ein Autofahrer, niemand zu Fuß oder auf dem Rad. Oslo hat rigorose Tempolimits und seine Innenstadt weitgehend vom Autoverkehr entlastet. Berlin könnte das auch.”

Zum Gedenken an den Verunglückten stellen die Organisatoren eine weiße Figur am Ort des Unfalls auf. Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. 

Ansprechpartnerin bei Changing Cities e. V.:

Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34

Ansprechpartner beim VCD Nordost:

Heiner von Marschall, heiner.v.marschall@vcd-nordost.de, 0174 465 6523

Ansprechpartner beim FUSS e. V.:

Roland Stimpel, roland.stimpel@fuss-ev.de, 0163 1833 508

Ansprechpartner beim ADFC Berlin:

Nikolas Linck, nikolas.linck@adfc-berlin.de, 030 44049974

Ansprechpartner vor Ort:

Annabelle Wolfsturm, 0179 491 4815

Stefan Gammelien, 01522 204 7379

Weiterführende Links: 

Die Polizeimeldung vom 06.01.2020

Karte der tödlich verunglückten Fußgänger*innen 2019

Bilder zur kostenlosen Nutzung für die Presseberichterstattung

Informationen zum Volksentscheid Fahrrad