Berliner Verkehrs- und Umweltverbände unterstützen Ausschluss von Verbrennerfahrzeugen

Berliner Mobilitätsinitiativen und -verbände begrüßen den Vorstoß von Verkehrssenatorin Regine Günther, die Berliner Innenstadt bis 2030 von Verbrennungsmotorfahrzeugen zu befreien. Das Bündnis „Straßen für alle“ aus ADFC, VCD, BUND, Changing Cities und anderen sieht den vorgeschlagenen Verbrennungsmotor-Ausstieg als wichtigen Beitrag zu einer lebenswerten und klimafreundlichen Stadt.

Frank Masurat, ADFC Berlin: „Wenn Berlin seine Klimaziele erreichen und endlich für saubere Luft sorgen wilI, führt kein Weg um den Ausschluss von Verbrennungsmotorfahrzeugen herum. In Zeiten des Klimanotstands kann Berlin nun eine Vorreiterrolle übernehmen. Alle Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus sollten dies anerkennen und den Vorstoß von Frau Günther aktiv unterstützen.“

Peter Fuchs, PowerShift: „Wir begrüßen den Vorstoß von Frau Günther. Er unterstützt unsere Lösungsbausteine zur Flächengewinnung durch Parkplatzumwandlung und zur Befreiung Berlins von fossilen Verbrennerfahrzeugen bis 2030!”

Tilman Häuser, BUND Berlin: „Seit Jahren verschärft sich der Konflikt auf Berlins Straßen. Weder Autofahrende noch die Nutzer des Umweltverbunds sind zufrieden. Wir wollen dies ändern. Wir wollen, dass Menschen, die wirklich auf ihr Auto angewiesen sind, damit künftig staufrei durch die Stadt kommen, und zugleich alle anderen sich ebenfalls sicher und entspannt in viel schöneren Straßen bewegen können.“

Ragnhild Sørensen, Changing Cities: „Wenn der Umweltverbund, also Fuß-, Rad- und öffentlicher Nahverkehr, gefördert wird und die Stadt von Verbrennungsmotoren befreit wird, dann haben wir die Verkehrswende, von deren Notwendigkeit alle reden. Wenn es Frau Günther gelingt, dies durchzusetzen, wird Berlin enorm aufgewertet. Unsere Unterstützung hat sie!” 

Stefan Lehmkühler, Initiative Stadt für Menschen: „Alle wissen, dass gute Mobilität in Berlin nur mit weniger und stadtverträglichen Autos funktioniert. Da die Autoindustrie in den letzten 20 Jahren keine Antwort auf die Frage der Integration von Auto und Stadt gefunden hat, haben wir das Autorunde-Paket geschnürt. Schön wäre, wenn Frau Günther einfach das gesamte Paket nimmt und Herr Müller eine entsprechende Bundesratsinitiative für ein Bundesmobilitätsgesetz startet.“

Tim Lehmann, ium-institut für urbane mobilität: „Wichtig ist, dass wir jetzt nicht nur mit Verboten arbeiten, sondern die Befreiung unserer Straßen als etwas Positives begreifen. Das wird ein großer Gewinn für alle Berliner. Wir schlagen neben dem deutlich beschleunigten Ausbau der Alternativen und einer viel besseren Steuerung einer stadtweit geteilten Auto-Mobilität ein Straßenverschönerungsprogramm und eine Autofreiheits-Prämie vor.“

Über das Bündnis „Berliner Straßen für alle“
Als „Autorunde“ trafen sich 2019 erstmals Initiativen und Verbände, um sich gemeinsam für weniger Autoverkehr, eine lebenswerte Stadt und eine erfolgreiche Verkehrswende einzusetzen. Erstmalig in Deutschland hat das Bündnis sieben konkrete, quantifizierte Lösungsbausteine sowie einen Erfolgsmaßstab für die Zukunft des Autos in einer Großstadt wie Berlin entwickelt. Als Hauptindikator für eine erfolgreiche Verkehrswende legte das Bündnis die Halbierung der Autoanzahl  alle 10 Jahre in Berlin fest. 
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