Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt startet Baumaßnahmen an der Mühlendammbrücke in Mitte – jedoch ohne jegliches Verkehrskonzept für die vierjährige Bauphase. Mit der Sperrung der südlichen Brückenhälfte und einer Halbierung der Kfz-Spuren wird der Kfz-Verkehr ab Montag völlig ungesteuert die umliegenden Wohngebiete fluten.
Am vergangenen Dienstag, den 9. Juli 2024, wurde das Vorhaben „Erneuerung der Mühlendammbrücke“ im Rahmen einer Informationsveranstaltung in der Alten Münze vorgestellt. Die Abteilung V der Senatsverwaltung präsentierte ihre Pläne und zeigte sich ungewohnt offen bei der folgenden Diskussion.
Anwohnende horchten jedoch auf, als klar wurde, dass bereits ab Montag Verkehrsbeschränkungen gelten, und der Verkehr auf je eine Fahrspur pro Richtung verengt wird. Für sie heißt es nun: Stau zu allen Tageszeiten auf der vielbefahrenen B1 und ausufernde Ausweichverkehre in den umliegenden Wohngebieten. Denn auf ein weiträumiges Umleitungskonzept hat die CDU-geführte Senatsverwaltung einfach verzichtet.
„Als betroffene Anwohnerinnen und Anwohner fordern wir eine sofortige Einrichtung einer großräumigen Verkehrslenkung! Unser – von der BVV beschlossene – Kiezblock muss unverzüglich eingerichtet und vor ungeregelten Durchgangsverkehr geschützt werden!”, fordert Christian Unger von der Kiezblock-Initiative Nördliche Luisenstadt.
Insgesamt zeigt sich auch hier wieder, wie der Kfz-Verkehr Mensch, Infrastruktur und Stadträume überfordert. „Berlin braucht dringend eine schnellere Verkehrswende und den zügigen Bau der Straßenbahn entlang der B1-Magistrale in der konsentierten Gestaltungsvariante!“, folgert daher Stefan Lehmkühler von Changing Cities-Central.
Pressekontakte:
Dr.-Ing. Stefan Lehmkühler, CC-Central, Stefan.Lehmkuehler@Changing-Cities.org
Christian Unger, Kiezblock Nördliche Luisenstadt, Christian.Unger@Changing-Cities.org
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, +49 171 535 77 34
Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.