#Natenom – bundesweite Schweigeminute für getöteten Radaktivisten

Am Sonntag, den 11. Februar, um 13 Uhr schweigen tausende Radfahrende in Deutschland, um des verstorbenen Radaktivisten Natenom zu gedenken und sichere Infrastruktur bundesweit einzufordern. Zahlreiche Organisationen rufen in mindestens 29 Städten zu Mahnwachen und Gedenkfahrten auf.

Radfahrende in ganz Deutschland sind über Natenoms Tod entsetzt. Denn er hat mit viel Einsatz für gute, sichere Radwege und gegen rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr gekämpft. Ausgerechnet er wurde auf seiner täglichen Pendelstrecke nahe Pforzheim von einem Autofahrer gerammt. Er starb noch am Unfallort. 

Seit Jahrzehnten engagieren sich tausende Menschen für die Verkehrswende. Mehr als eine Million Menschen haben bereits für fahrradfreundliche Städte und Gemeinden unterschrieben. 54 Radentscheide wurden bundesweit aus der Zivilgesellschaft angestoßen. Trotzdem stellen alle fest: Auf der Straße kommt so gut wie nichts voran. Das „Auto im Kopf“ verhindert in Bund, Ländern und Kommunen, dass Radfahrer*innen und Fußgänger*innen als gleichwertige Verkehrsteilnehmende wahrgenommen werden. Die Gesetze, allen voran das Straßenverkehrsgesetz (StVG) und die dazugehörige Straßenverkehrsordnung (StVO), unterbinden jeden noch so zaghaften Versuch, die Hierarchie auf den Straßen aufzubrechen. 

Der Bundesrat hat vor wenigen Monaten eine Reform dieser Gesetze abgelehnt. Damit wird in Deutschland weiter eine Mobilität verhindert, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet, statt nach denen der Autos. Stattdessen sterben täglich Radfahrer*innen und Fußgänger*innen auf den Straßen. Jeden einzelnen Tag werden acht Kinder, Väter, Mütter, Schwestern, Brüder nie wieder nach Hause kommen.

„Uns reicht’s! Verkehrsminister Wissing (FDP) oder die Bundesregierung müssen schleunigst einen Vermittlungsausschuss anrufen, um das Gesetz zu reformieren. Wir brauchen ein Bekenntnis zur Verkehrswende von Bund und Ländern. Es geht um Gesundheit und Leben der Menschen und auch um Klimaschutz!“, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

Kinder und ältere Menschen sind die häufigsten Opfer unter den ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen – diese Menschen profitieren am meisten von einer menschenfreundlichen Mobilität. Aber auch Autofahrende, die auf ein Kfz angewiesen sind, kommen schneller und sicherer voran, wenn viele auf andere Verkehrsmitteln umsteigen. Statt Stau und Parkplatznot können sich Städte und Gemeinden durch Grünflächen und Lebensqualität auszeichnen. 

#Natenom
#StopKillingCyclists
#VisionZero



#VisionZero-Gedenkfahrten, Mahnwachen und/oder Schweigeminuten für Natenom

Liste der Gedenkfahrten für Natenom wird laufend aktualisiert

Berlin
12:30 Uhr am Elefantentor am Aquarium.
Abschlusskundgebung vor dem Bundesverkehrsministerium
Route (leicht geändert)

Bremen
12:30 Uhr
Präsident-Kennedy-Platz
Info

Darmstadt
14:00 Uhr am Friedensplatz
Info

Dortmund
12:45 Uhr am Friedensplatz 
Gedenkfahrt von ca. 10 km mit Zwischenkundgebungen
Info

Dresden
13 Uhr vor dem Kulturpalast
Info

Duisburg 
14:00 Uhr Livesaver Brunnen 
Info

Düren
12:45 Uhr Marktplatz Düren
Info

Essen
12:45 Uhr, Verkehrs- und Umweltzentrum, Kopstadtplatz 12
Info

Frankfurt
12:30 Uhr, Alte Oper
Info, weitere Info

Freiburg
12:30 Uhr am Stadttheater
Info

Gelsenkirchen
11:45 Uhr, Hans-Sachs-Haus (Rathaus), Zubringer zu Essen
Info

Gießen
11 Uhr ab Berliner Platz
Leider haben wir bisher keinen Link dazu

Hamburg
12:45 Uhr am Sievekingplatz vor der Justiz/Oberlandesgericht
Info

Hannover
11:30 Uhr ab Goseriede, Schweigeminute 13:00 Uhr Bahnhofsvorplatz
Info

Hattingen
11:30 Uhr, Parkplatz Holschentor, Talstraße 8, 45525 Hattingen, Zubringer zu Essen
Info

Karlsruhe
Zubringer zur Demo in Pforzheim. Abfahrt: 08:00 Uhr am Kronenplatz

Leipzig
12:30 Uhr am Augustplatz
Info

Marburg
13 Uhr, Elisabeth-Blochmann-Platz.
Info

Mainz
12:15 am Goetheplatz, Wiesbadener CM schließt sich an
Info

München
16:30 Uhr am Friedensengel zum Lichtermeer
Info

Offenburg
12:30 Uhr vorm Historischen Rathaus
Info

Pforzheim
11 Uhr, Parkplatz an der Staatsanwaltschaft Pforzheim, Lindenstraße 3 (Nähe Hauptbahnhof Pforzheim)
Um circa 13 Uhr findet eine Schweigeminute am Unfallort auf der L574 zwischen Schellbronn und Neuhausen statt
Info

Stuttgart
7:00 Uhr Stuttgart-Vaihingen Bahnhof (Stackgasse zwischen S- und U-Bahngleisen)
Gemeinsame Anreise nach Pforzheim. Via Warmbronn, Renningen, Malmsheim, Weil der Stadt, Würmtal
Info

Ulm / Neu-Ulm
14:30 Uhr, Münsterplatz.
Info

Wiesbaden
Info

Zusätzlich am Gedenkfahrt für Natenom Freitag, 9. Februar in Göttingen, Gütersloh und Würzburg.

Sowie Demo für Natenom am Samstag, 10. Februar in Kassel.

Material zum Teilen in sozialen Medien

Schweigeminute für Natenom. Sonntag 11. Februar 13 Uhr Hashtag Stop Killing Cyclists
Gedenkfahrt und Schweigeminute für Natenom in Berlin. Sonntag, 11. Februar. 12.30 am Elefantentor des Zoos. Hashtag Stop Killing Cyclists. Illustration eines Elefanten, schlicht in schwarz und weiß.

Pressekontakt:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, +49 171 535 77 34

Weiterführende Links:
Bilder zur kostenlosen Nutzung für die Presseberichterstattung

Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.