2 % der Radfahrenden begehen Unfallflucht, nicht über 50 %

GEGENDARSTELLUNG:
Am 23. September schrieb Herr Schupelius in der B.Z., dass Fahrradfahrer*innen von allen Verkehrsteilnehmenden am häufigsten Unfallflucht begehen würden. Das stimmt nur, wenn Unfälle mit sowohl Unfallfluchten als auch Fahrradbeteiligung isoliert betrachtet werden. Bezogen auf die Gesamtfälle an Unfallfluchten machen Fahrradfahrer*innen nur ca. 2,1 Prozent aus.

In der „Sonderuntersuchung Radverkehrsunfälle in Berlin 2018“ stellt die Polizei eindeutig fest: Bei Unfällen mit Fahrradbeteiligung liegt die relative Häufigkeit bei Radfahrenden bei 8,67 Prozent, bei Autofahrenden bei 7,58 Prozent, bei Fußgänger*innen bei 7,25 Prozent – es sind also keine großen Unterschiede auszumachen. Lkw-Fahrende stechen allerdings mit 14,94 Prozent heraus.

Die Aussage hätte lauten müssen: Unter allen Verkehrsteilnehmer*innen, die bei Unfällen beteiligt waren, an denen auch Radfahrende beteiligt waren und bei denen zugleich Unfallflucht begangen wurde, begehen Fahrradfahrer*innen am häufigsten Unfallflucht. So eine umfassende Aussage möchte die B.Z. ihren Leser*innen nicht zumuten – die Verkürzung, die die B.Z. vornimmt, entspricht allerdings nicht mehr der Wahrheit. Man nennt es auch: Fake News.

Weiterführende Links:

Unfallstatistik der Polizei 2018, Seite 6

Artikel in BZ vom 23. September 2020