„Zu den grünen Freiflächen muss man erstmal unversehrt hinkommen.“

Liebe Leser*innen, 

mit dieser neuen Interviewreihe wollen wir einige der Spender*innen vorstellen, die unsere Arbeit ermöglichen. Es gibt viele Gründe, sich für lebenswerte Städte einzusetzen. Erfahre in diesem Interview, warum Nora aus Berlin es tut.

Liebe Nora, Du unterstützt uns seit dem letzten Jahr als Fördermitglied. Wieso hast Du Dich dazu entschlossen und was erhoffst Du Dir davon?

Man fühlt sich ja manchmal sehr klein und machtlos abends auf dem Sofa und schaut fassungslos und wütend auf solche Quatschideen wie die Verlängerung der A100 mitten durch den Kiez. Da bin ich dann froh und dankbar, dass es Leute bei Changing Cities gibt, die sich sehr engagiert und professionell dagegen stellen. Deren Arbeit unterstütze ich gern finanziell. Das brauchen die ja auch, wegen der hohen Mieten und Kapitalismus und so.

Du unterstützt uns nicht nur finanziell, sondern auch mit Deiner Zeit: Letzte Woche hast Du die Tour die Verkehrswende von Bremerhaven bis Wolfsburg begleitet. Wie war das für Dich?

Knaller! Es war für mich die perfekte Kombination aus allem, was ich liebe: Rad fahren, politisches Engagement, super nette Leute, Sonne, Baden, Zelten und Eis essen, die Landschaften und Tiere im Norden. Dass bei unseren täglichen Demo-Etappen mit Polizeibegleitung der Verkehr hinter uns auf den Landstraßen blockiert wurde – nun ja, nennen wir es einen netten Nebeneffekt. Die Steuernden des motorisierten Individualverkehrs auf der Gegenspur haben uns jedenfalls fast alle lachend zugewinkt und sind rücksichtsvoll stehengeblieben. Hinter vielen Lenkrädern sitzen also auch Fahrradfans.

Was macht eine Stadt für Dich lebenswert? 

Viel Grün und Freiflächen, kurze Wege. In meinem Kiez habe ich da schon großes Glück, auch Dank der Kiezblocks.

Inwieweit erfüllt Berlin dieses Zielbild schon? Was muss unbedingt noch besser werden?

Wenn man Zeit hat, kann man die grünen Freiflächen in Berlin wie das Tempelhofer Feld und das viele Wasser sehr genießen. Leider muss man da ja erstmal unversehrt hinkommen. Für die täglichen Wege brauchen wir dringend mehr sichere Radwege, getrennte Ampelschaltungen für Autos und Fußgänger*innen, bessere öffentliche Verkehrsmittel. Nicht, dass Moskau in irgendeiner Hinsicht Vorbild sein sollte, aber dort fahren die U-Bahnen pünktlich alle 1:40 Minuten ab und es gibt eine sekundengenaue Anzeige. Der Gedanke „Scheiße, gerade weg“ kommt gar nicht auf.

Vielen Dank für das Interview. Möchtest Du uns noch etwas mitgeben?

HALLO – VELO! 🙂 Danke für Eure Arbeit!