Tour de Verkehrswende ist gestartet

Am Wochenende startete die die Tour de Verkehrswende 2023 in Bremerhaven. Los ging es standesgemäß mit einer Critical Mass am Freitagabend. Die „Fahrgemeinschaft für die Zukunft“ fuhr am nächsten Morgen unter Wasser Richtung Oldenburg weiter. Der sonst dem motorisierten Verkehr vorbehaltene Wesertunnel wurde für die angemeldete Demonstration für Fahrräder freigegeben. Über Delmenhorst führte die Route am Sonntag nach Bremen.

Der Lucie-Flechtmann-Platz in der Bremer Neustadt war noch vor nicht all zu langer Zeit eine zugepflasterte Fläche. Heute ist die Lucie Dank dem Engagement vieler Nachbar*innen ein lebhafter Ort. Auf dem ehemaligen Parkplatz gedeiht nun Gemüse in Hochbeeten, schattige Plätzchen laden zum verweilen ein und gelegentlich finden Konzerte und Flohmärkte statt. Ein passender Ort also, um die „Fahrgemeinschaft für die Zukunft“ hier sehr herzlich zu empfangen. Begrüßt wurden die Teilnehmenden der Tour von der neuen Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD).

Eine Frau in langem schwarzen Kleid und gelbem Lacket spricht engangiert in ein Mikro, im Hintergrund besprayte Container.
Radtour von hinten fotografiert auf einer glatten Landstraße.

Die #TourDeVerkehrswende fordert eine gerechte Förderung der umweltfreundlichen Mobilitätsangebote. Und das nicht nur in den großen Städten, sondern auch auf dem Land. Solange der Autoverkehr priorisiert wird, werden große Teile der Gesellschaft benachteiligt. Die Förderung von Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr bzw. eine echte Verkehrswende wäre in der Tat eine Win-Win-Situation für die gesamte Gesellschaft.

Diese Forderungen hat die „Fahrgemeinschaft für die Zunkuft“ auch nach Rotenburg Wümme getragen. Der dortige Bürgermeister Torsten Oestmann (parteilos) traf sich mit den Teilnehmenden der Tour de Verkehrswende. Am Dienstag ging es weiter nach Buchholz. Die dortige Initiative „Buchholz fährt Rad“ hatte Kerstin Stark (Vorstandsmitglied von Changing Cities und Verkehrsforscherin) zu einem Vortrag eingeladen: Wie gelingt uns die Verkehrswende von unten?

Eine Gruppe Menschen und ein Bär stehen auf einem städtischen Platz für ein Gruppenbild zusammen.
Radtour von hinten gezeichnet, Rücken der Radfahrenden und teilweise Gepäck. Die Leute tragen Helm und eine Person ein Shirt von "Ohne Kerosin nach Berlin"

Wenn zwei Personen auf einem Fahrrad sitzen und nur eine lenkt, dann kann die andere zeichnen. So entstand während der Fahrt dieses Porträt der „Fahrgemeinschaft für die Zukunft“.

Kurz vor Lüneburg dürften die Autofahrenden nicht schlecht gestaunt haben, als ihnen die „Fahrgemeinschaft für die Zukunft“ entgegen kam. In der Stadt angekommen nahm das Lüneburger Verkehrswendebündnis die Radfahrer*innen in Empfang. Als mittelgroße Stadt eignet sich Lüneburg gut für die alltägliche Mobilität mit dem Rad, da alle Ziele innerhalb von 30 Minuten erreichbar sind. Doch auch hier, so forderten die Aktivist*innen bei der Kundgebung vorm Rathaus, müsse der Ausbau der Radwege schneller voran gehen.

Fahrraddemo auf einer Landstraße, auf der Gegenfahrbahn Autos.
Eine Gruppe aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern, ein Kind ist auf dem Arm und trägt ein Transpi als Umhang mit dem Text: "Opa, was ist Schnee?"

Am Donnerstag erreichte die „Fahrgemenschaft für die Zukunft“ Uelzen – nicht ohne auch hier die Menschen vor Ort zu einer Fahrraddemo einzuladen. Gemeinsam mit den Aktivist*innen von „Parents for Future“ forderten sie: sichere Radwege und einen guten ÖPNV statt Autobahnausbau.

Von Uelzen aus ging es weiter zum Übernachtungsort in Reinstorf. Am Freitagabend wird die Tour in Celle erwartet, wo ein Vortrag über die Bedeutung der Critical Mass stattfindet.

Übers Wochenende wird in Wolfburg eine Pause eingelegt. Wer will, kann ab dort noch mitfahren.

Pause in grüner Landschaft.