„Bis auf weiteres…” sind Straßen nur für Autos da?
Berlin 7. November 2018 – In der Tamara-Danz-Straße in Berlin-Friedrichshain ruft der Verein Changing Cities heute zu einer Demonstration auf. Falschparker machen dort teils benutzungspflichtige Radfahrstreifen unbenutzbar und auch die Berliner Verkehrsbetriebe mussten wegen zu vielen Falschparkern ihre Buslinie 248 auf einem Streckenabschnitt „bis auf weiteres” einstellen.
WO: Im Kurvenbereich der Tamara-Danz-Straße (Vorplatz der East Side Mall) in 10243 Berlin-Friedrichshain
WANN: Treffen ab 17.30 Uhr / Beginn um 18 Uhr
WAS: Kundgebung mit anschließendem Fahrradkorso über die Tamara-Danz-Straße und Mühlenstraße
Die Anzahl der Falschparker nimmt in Berlin drastisch zu. Für den Umweltverbund, also Radfahrende, Zu Fuß Gehende und den öffentlichen Nahverkehr, stellen sie inzwischen ein ernstzunehmendes Hindernis dar. Der „ruhende Verkehr” bremst alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen aus: Nicht nur die BVG-Busse sind betroffen. Auch Radfahrstreifen werden hier – wie an vielen anderen Orten in Berlin – einfach zugeparkt. Changing Cities ruft daher alle Radfahrenden auf, mit einem Fahrradkorso morgen um 18 Uhr darauf aufmerksam zu machen, dass zum „Verkehr” weit mehr als nur der motorisierte Individualverkehr gehört. Dies gilt vor allem in Berlin, wo das Mobilitätsgesetz einen Vorrang für den Umweltverbund und den fließenden Verkehr vorsieht.
„Die Straße gehört uns allen. Es kann nicht sein, dass Menschen, die auf einen funktionierenden ÖPNV oder ihr Rad angewiesen sind, sich wegen Autos nicht frei in der Stadt bewegen können,” meint Lennart Buggert von Changing Cities.
Die Demonstration ist bei der Versammlungsbehörde angemeldet.
Ansprechpartner für die Presse im Team Changing Cities e.V./ Volksentscheid Fahrrad:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34
Weiterführende Links:
Das Berliner Mobilitätsgesetz (mit Begründungen)
Bericht in der Tagesspiegel vom 20.10.2018
Informationen zu Changing Cities e.V.
Informationen zum Volksentscheid Fahrrad
Bilder zur kostenlosen Nutzung für die Presseberichterstattung
Über Changing Cities e.V.: Changing Cities e.V. ist am 23. Mai 2017 aus dem Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. entstanden. Das bislang größte Projekt des Vereins ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Viele Verbände, Unternehmen und Wissenschaftler*innen unterstützten das Anliegen, das Radverkehrsgesetz (RadG) schnell in Kraft zu setzen. Ziel ist, dass wir Berlinerinnen und Berliner sicher und entspannt Rad fahren können; dafür hat die Initiative das Berliner RadG erarbeitet. Nur mit dem RadG kann der Senat dauerhaft verpflichtet werden, schnell und aktiv eine gute Radinfrastruktur zu schaffen. Der 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benennt konkrete
Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad ist Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens
wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben – sieben Prozent der Wählerstimmen. Die neue Koalition hatte zugesagt, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen, ein
Mobilitätsgesetz auf Basis des RadGs bis Frühjahr 2017 in Kraft zu setzen und ab 2018 jährlich mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege zu investieren. Über 100 aktive Mitstreiter*innen organisieren sich selbst durch
Online-Projekttools und durch schnelle, handlungsorientierte Entscheidungsfindung.