Für Berlin det Beste. Nach dem CDU-/SPD-Planungssstopp von vier von sechs Fahrradparkhäusern stellt Changing Cities den Berliner*innen das erste aufblasbare Fahrradpark-Luftschloss zur Verfügung. Mit Baukosten von rund 60 Euro und einer Bauzeit von nur zwei Tagen haben unsere Tüftler*innen Erstaunliches geleistet. Wir laden zur feierlichen Aufblasung am Samstag, 17. Mai, um 14 Uhr am S-Bahnhof Treptower Park ein.
Sichere Radwege retten Leben. Doch Mobilität braucht mehr als Nicht-Sterben. Wer sein Fahrrad an einem Berliner Bahnhof abstellt und mit dem Zug weiterfährt, hat Glück, wenn er oder sie es nur nass oder beschädigt wiederfindet. Es kann genauso gut weg sein. 20.500 Fahrräder wechselten 2024 unrechtmäßig den Besitzer. Das Berliner Angebot an brauchbaren Radabstellanlagen liegt, grob gesagt, um Faktor Hundert zu niedrig. Amsterdam bekommt ein hightech Unterwasser-Radparkhaus, Radelnde in Berlin können froh sein, wenn sie ihr Fahrrad irgendwo am Straßenrand anschließen dürfen, kurz: lauwarme Luft statt brauchbarer Infrastruktur.
In den Niederlanden sind Radabstellanlagen an Bahnhöfen überdacht, Tag und Nacht bewacht und die ersten 24h gratis – als ginge es um Pkw. Am Hauptbahnhof Utrecht stehen fast 20.000 Stellplätze dieser Qualität in zwei großen Garagen zur Verfügung – in einer Stadt, die ein Zehntel von Berlins Einwohnern hat. „Wat für ‘ne Klitsche!“, denkt da der Berliner nur. Hier bei uns gibt es gesunde Radbügel unter freiem Himmel. Man muss sich fragen: Wird ihre Zahl von der Verwaltung bewusst klein gehalten, damit der Fahrradverkehr nicht ausartet? Neben den gestoppten Radprojekten – geschützten Radwegen auf Hauptstraßen, acht von neun Radschnellverbindungen und unzähligen Fahrradstraßen – sorgen die gestoppten vier von sechs Fahrradparkhäusern dafür, dass der Radverkehr maximal unattraktiv bleibt.
„Lauwarme Lösungen kriegen wir überall gratis, deswegen bauen wir uns jetzt unser eigenes, aufblasbares Fahrradparkhaus und bringen es an die Orte, wo die aktuelle Senatsverwaltung multimodale Mobilität konsequent verweigert. Erster Halt ist die Elsenbrücke am Samstag, den 17. Mai um 14 Uhr. Wir freuen uns, wenn Sie der feierlichen Aufblasung – nicht Eröffnung! – beiwohnen”, sagt der Designer Philipp Heinlein von Changing Cities.