Wie radikal kann die Verkehrswende sein?

Podiumsdiskussion nach den IAA-Protesten und vor dem Global Strike

Wann: Donnerstag 19. September, 19–21 Uhr
Wo: Braustube im Berlin Global Village (BGV), Am Sudhaus 2, 12053 Berlin

Zwischen den IAA-Protesten, dem Global Strike for Future und dem Klimakabinett der Bundesregierung am 20. September lädt Changing Cities zur Podiumsdiskussion ein: Welche politischen Erfahrungen und Perspektiven gibt es für die radikale Verkehrswende, die im Angesicht der Klimakatastrophe notwendig ist?

Am 14. September protestierten 25.000 Menschen vor den Toren der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main, Hunderte blockierten einen Tag später die Eingänge zur sogenannten Leitmesse der deutschen Autoindustrie. Am 20. September will die Bundesregierung ihr Klimaschutzpaket auf den Weg bringen und die Fridays for Future Bewegung ruft zum Global Strike auf.

Die Klimakatastrophe, der Dieselbetrug und nicht zuletzt die Radentscheidbewegung hat die Gestaltung des Verkehrs wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt. Die Reaktionen auf den entsetzlichen Unfall in Berlin-Mitte, bei dem vier Fußgänger*innen von einem SUV-Fahrer getötet wurden, zeigen, dass die Bürger*innen immer weniger bereit sind, sich mit tausenden Getöteten jedes Jahr abzufinden. Mit Sand im Getriebe und Extinction Rebellion treten Bewegungen auf, die mit Blockadeaktionen und zivilem Ungehorsam neue Protestformen in den Konflikt führen.

Die Reaktionen auf politischer Ebene bleiben dabei weit hinter den gesellschaftlichen Debatten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zurück. Selbst in Berlin mit seinem Mobilitätsgesetz bleibt die Realität weit hinter den Ankündigungen zurück. Wie steht es mit der Pendlerpauschale und den Dieselsubventionen? Wann werden die Vision Zero-Ziele endlich ernsthaft angegangen? Wann werden die Zulassungszahlen für Autos endlich in Frage gestellt? Die Verkehrswende ist weit mehr als nur CO2-Vermeidung. Es geht um die Neugestaltung und Umverteilung des öffentlichen Raums und um die Freiheit der Verkehrsmittelwahl.

Am 19. September stellt Changing Cities die Frage: Muss die Verkehrswende radikaler gedacht werden? Und wenn ja: Was bedeutet „radikal“ in diesem Zusammenhang?

Changing Cities diskutiert mit

  • Marie Klee, Sand im Getriebe (Blockade und ziviler Ungehorsam zur IAA)
  • Marion Tiemann, Greenpeace (Trägerkreis des Protestbündnisses #aussteigen)
  • Anne Klein-Hitpass, Agora Verkehrswende
  • Isabell Eberlein, RadXhain
  • Stefan Gelbhaar, MdB B90/Die Grünen (angefragt)

Ansprechpartner*innen für die Presse bei Changing Cities e.V.:

Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34

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Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.