Kunstaktion für eine kinderfreundliche Fahrradstraße ohne Durchgangsverkehr

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg lädt zu einem Sit-In mit Ausstellungseröffnung auf der Langenscheidtbrücke ein: Kinder aus dem Kiez stellen hier von ihnen bemalte Holzfahrräder aus und fordern, dass ihre Bedürfnisse bei der geplanten Fahrradstraße berücksichtigt werden.

WANN: Sonntag, 12. Juli, 15-18 Uhr
WO: Langenscheidtbrücke in 10827 Berlin

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg, ein Projekt von Changing Cities, lädt zu einem Sit-In ein, mit dem es eine Fahrradstraße ohne Durchgangsverkehr fordert. Mit Unterstützung des Kiezfonds Schöneberg wurden insgesamt neun Holzräder zum Bemalen an Kinder- und Jugendeinrichtungen im Kiez verteilt, die an den Brückenpfeilern aufgestellt werden. Sie bleiben dort für einen Monat und erinnern jede*n Vorbeifahrende*n daran, dass auch Kinder ein Recht auf sichere Mobilität haben. 

Im Juni 2019 beschloss die BVV, die wichtige Ost-West-Verbindung im Herzen des Stadtbezirks über Fritz-Elsas-Straße, Freiherr-vom-Stein-Straße, Belziger Straße, Erdmannstraße, Langenscheidtstraße und Monumentenstraße als Fahrradstraße auszubauen. Praktisch getan wurde allerdings bislang nichts.

Alle anderen Ost-West-Verbindungen sind für Kinder und Jugendliche – und damit auch für ältere oder unsichere Radfahrer*innen – nicht geeignet: 
– Die Dudenstraße weist ein sehr hohes Verkehrsaufkommen mit Autos, Bussen und Lkw auf, verfügt aber über keine Radwege. Ähnliches gilt für die unübersichtliche Yorckstraße. 
– Die Großgörschenstraße besteht teilweise aus Kopfsteinpflaster. Insbesondere an Markttagen stehen hier in zweiter Reihe parkende Autos und Lkw. 
– Bislang ist auch die Strecke zwischen Langenscheidt- und Monumentenbrücke nicht familienfreundlich, denn zu viele Autos nutzen diese Route als Schleichweg.

„Wir fordern, dass die Fahrradstraße zügig eingerichtet wird. Wer heute fahrrad- und fußgängerfreundliche Mobilität plant, muss die Kinder und Familien auch berücksichtigen. Darum muss der Durchgangsverkehr zwischen der Monumenten- und der Langenscheidtbrücke herausgehalten werden“, sagt Miro Dahl vom Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg.

Bei der Aktion am Sonntag stellen sich die beteiligten Kinder- und Jugendeinrichtungen vor und präsentieren ihre Kunstwerke. Neben Spiel- und Informationsangeboten gibt es die Möglichkeit, die Picknickdecke auf der Fahrbahn auszupacken, um in netter Atmosphäre und unter Einhaltung der aktuell geltenden Vorgaben zum Infektionsschutz gemeinsam zu essen und zu trinken.

Ansprechpartnerin Changing Cities e. V.:

Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34

Weiterführende Links:

Informationen zum Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg

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Informationen zu Changing Cities e. V.

Informationen zum Volksentscheid Fahrrad

Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad, ein Projekt von Changing Cities: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Ein 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benannte konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad wurde Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berliner*innen unterschrieben – 7 Prozent der Wähler*innenstimmen. Die neue Koalition sagte darauf zu, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen. Am 28. Juni 2018 verabschiedete der Berliner Senat Deutschlands erstes Mobilitätsgesetz. Jährlich werden nun mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege investiert.