Die Tangentialverbindung Ost wird seit 54 Jahren geplant – begonnen zu einer Zeit, als der Begriff der autogerechten Stadt hoch gehandelt wurde und der Klimawandel nur wenigen Expert*innen bekannt war. Changing Cities will zusammen mit der Bürgerinitiative Wuhlheide und anderen Verbänden am Mittwoch, den 30. August, mit einer Demonstration vor dem Abgeordnetenhaus CDU und SPD daran erinnern, dass die Probleme der Zukunft nicht mit den Lösungen der Vergangenheit bewältigt werden.
Der geplanten vierspurigen Stadtschnellstraße, die Köpenick mit Marzahn verbinden soll, merkt man an, dass sie 1969 erdacht wurde: Sie dient nur dem Kfz-Verkehr. Die Planungen der parallel laufenden, sogenannten Schienen-TVO oder Nahverkehrstangente (NVT), einer S-Bahnverbindung von Oranienburg bzw. Buch via Springpfuhl nach Grünau und zum Flughafen Berlin-Brandenburg, werden nur nachrangig verfolgt. Dabei kann eine nachhaltige Stadtentwicklung erst stattfinden, nachdem auch für die Schienen-TVO ein entsprechender Planungsstand erreicht ist. Bis dahin fordert die BI Wuhlheide einen Planungsstopp für die TVO.
„Wer 2023 immer noch die Kfz-Kapazitäten im Berliner Straßennetz erhöhen will, hat den Schuß nicht gehört. Die TVO kostet zum einen unfassbar viel Geld – geschätzt 420 Millionen Euro –, die wir dringend für Investitionen in Klimaschutz benötigen. Außerdem vernichtet der Bau wertvollen Stadtwald, von dem wir eigentlich viel mehr bräuchten. Die TVO verfolgt den Zweck, mehr Kfz-Verkehr zu schaffen – dabei hinkt Deutschland bei der vorgeschriebenen Reduzierung der CO2-Emissionen ohnehin schon deutlich hinterher. Die TVO ist Relikt einer längst veralteten Verkehrsphilosophie!“, sagt Inge Lechner von Changing Cities.
Die Demonstration, die von der Bürgerinitiative Wuhlheide angemeldet ist, findet am Mittwoch, den 30. August, ab 10:30 Uhr vor dem Abgeordnetenhaus Berlin, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin, statt.
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Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, +49 171 535 77 34
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