Mahnwache für getötete Fußgängerin in Mahlsdorf

Die vier Verbände Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC Berlin), Changing Cities e.V., FUSS e.V. und der Verkehrsclub Deutschland (VCD Nordost) rufen zur Mahnwache für eine 86-jährige Fußgängerin auf, die nach einem Unfall in Mahlsdorf verstorben ist. Die Veranstaltung findet am Freitag, dem 17. Juli, um 17:30 Uhr am Hultschiner Damm Ecke Erich-Baron-Weg statt. Die Fußgängerin war am 18. Juni an einer Ampel von einem Radfahrer umgefahren worden und starb am 10. Juli an ihren Verletzungen. Nach Angaben einer Zeugin hatte die Fußgängerin Grün und der Radfahrer Rot. 

ADFC Berlin, Changing Cities, FUSS e.V und VCD wollen daran erinnern, dass Verkehrsteilnehmende stets Rücksicht aufeinander und besonders auf Schwächere nehmen und Regeln einhalten müssen. Gemeinsam mahnen sie: „Schon ein scheinbar kleiner Verstoß gegen diese Grundsätze kann schreckliche Folgen haben. Niemand darf Sekunden sparen wollen und dafür andere gefährden.“

Die vier Verbände setzten sich für die Stärkung von Fuß-, Öffentlichem und Radverkehr sowie für die Vision Zero ein, also einen Verkehr ohne tödliche Unfälle und Schwerverletzte. Die Verstorbene ist bereits die 33. Verkehrstote in Berlin in diesem Jahr. Im ganzen Jahr 2019 waren es 40 Menschen. Dazu die vier Verbände: „Dies muss ein sehr lautes Signal für alle sein. Politik, Verwaltung, Polizei und alle Menschen in Berlin sind gefordert, durch Planung, Umbau, Kontrolle und nicht zuletzt durch das eigene alltägliche Verhalten, Straßen sicherer und lebenswerter zu machen.“

Ansprechpartnerin für die Presse bei Changing Cities e.V.:
Antje Heinrich, antje.heinrich@changing-cities.org, 0178 47 52 808

Weiterführende Links:

Pressemitteilungen der Polizei vom 18.06.2020 und 12.07.2020 

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Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Ein 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benannte konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad wurde Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben – 7% der Wählerstimmen. Die neue Koalition sagte darauf zu, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen. Am 28. Juni 2018 verabschiedete der Berliner Senat Deutschlands erste Mobilitätsgesetz. Jährlich werden nun mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege investiert.