Freie Fahrt im Wrangelkiez! Kinder bleiben drinnen, damit Autos draußen spielen können

Berlin, 19. März 2019 – Die Autofreunde Friedrichshain-Kreuzberg fordern mit einer Demonstration am 23. März mehr und größere Parkplätze und den Umbau des Görlitzer Parks zu einem Großraumparkplatz, damit die wachsende Anzahl der immer größer werdenden Autos in der Stadt auch angemessenen Platz findet.

WO: Schlesische Straße Ecke Heckmannufer in 10997 Berlin-Kreuzberg
WANN: Samstag 23. März um 12 Uhr

„Bremsen sind überbewertet“, findet Stefan P. von den Autofreunden Friedrichshain-Kreuzberg. „Kinder und Omas sind immer im Weg! Ich muss hier mit meinem SUV ungehindert durchfahren können und kann nicht ständig Rücksicht nehmen!“ Die Autofreunde Friedrichshain-Kreuzberg demonstrieren daher im Berliner Wrangelkiez für eine Ausweitung des knappen Straßen- und Parkraums. Gehwege sollten deutlich schmaler werden oder ganz rückgebaut werden und begrünte Höfe, Grünflächen und einzelne Wohnhäuser in Parkplätze bzw. Parkhäuser umgewandelt werden. „Das Recht auf ein Parkplatz ist unantastbar“, so Stefan P.

Neben mehr und größeren Parkplätzen fordern die Autofreunde auch Tempo 70 in der Innenstadt. Denn wo schnell gefahren wird, passen alle Verkehrsteilnehmer*innen besser auf. Das schaffe Sicherheit für alle, argumentieren die Organisatoren, deutsche Autobahnen gehören bekanntlich zu den sichersten der Welt.

Die Satire-Demonstration „Freie Fahrt im Wrangelkiez!“ ist polizeilich angemeldet vom Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg, der Initiative Autofreier Wrangelkiez und dem Künstler Martin Kaltwasser.

Ansprechpartner für die Presse im Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg:
Dirk von Schneidemesser, dirk@changing-cities.de, 0176 783 99 700

Ansprechpartnerin für die Presse bei Autofreies Wrangelkiez:
Lara Stjepanovic, lara.stjepanovic@autofreierwrangelkiez.de, 0174 792 17 06

Weiterführende Links:
Bilder zur kostenlosen Nutzung für die Presseberichterstattung
Webseite des Netzwerkes Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg
Webseite des Autofreier Wrangelkiezes

Über das Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg: Das Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg (RadXhain) gründete sich im Frühjahr 2018, nachdem der bundesweit erste Radentscheid als Teil des Berliner Mobilitätsgesetzes im Juli 2018 verabschiedet wurde. Die Initiative ist ein Projekt des als gemeinnützig anerkannten Vereins Changing Cities e.V. RadXhain setzt sich für die Gestaltung eines fahrradfreundlichen und lebenswerten Bezirkes ein und versteht sich als kritische Stimme der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung des Mobilitätsgesetzes auf Bezirksebene.

Über die Initiative Autofreier Wrangelkiez: Die Anwohner*innen-Initiative „Autofreier Wrangelkiez“ hat ein autoarmes Verkehrskonzept entwickelt, das Wirtschaftsverkehr im Wrangelkiez verträglicher gestaltet und den privaten Autoverkehr verringert. Der Straßenraum wird gerechter aufgeteilt, was zur Reduktion belastender Faktoren wie Lärm, Luftschadstoffe und Unfallrisiken beiträgt. Sozial verträglichere, klimaschonende Verkehrsarten wie Fuß- und Radverkehr erhalten den meisten Raum. So entstehen Orte für nachbarschaftlichen Begegnungen im Straßenraum und auch sozial Schwächere, Kinder und Senior*innen werden ins Kiezleben integriert. Freiflächen werden begrünt und tragen dadurch zu einem besseren Bioklima bei.

Über Changing Cities e.V.: Changing Cities e.V. ist am 23. Mai 2017 aus dem Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. hervorgegangen. Das bislang größte Projekt des Vereins ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Ein 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benannte konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad wurde Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berliner*innen unterschrieben – 7% der Wählerstimmen. Die neue Koalition gab daraufhin die Zusage, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen. Am 28. Juni 2018 verabschiedete der Berliner Senat Deutschlands erstes Mobilitätsgesetz. Jährlich werden nun mehr als 50 Mio. Euro in Radwege investiert.