Gedenken zum Jahrestag des tödlichen Unfalls an der Grunerstraße

Gemeinsame Pressemitteilung von Changing Cities e. V., Fuss e. V. und VCD Nordost

Zeit: Dienstag den 29.01.2019, 17:30 bis 18:30 Uhr
Ort: Grunerstraße Ecke Jüdenstraße

Berlin 25. Januar 2019 – Changing Cities e. V., FUSS e. V. und VCD Nordost rufen zum Gedenken an den Jahrestag auf, an dem die 21-jährige Fabien von einem Polizeiwagen totgefahren wurde.

Am 29. Januar jährt sich ein schrecklicher Unfall: Auf der Grunerstraße nahe dem Roten Rathaus wurde die 21-jährige Fabien von einem Polizeiwagen im Einsatz totgefahren, als sie einen Parkplatz auf dem Mittelstreifen erreichen wollte.

Zum traurigen Jahrestag rufen Changing Cities, Fuss e. V. und VCD Nordost zum Gedenken auf – angeregt durch die Eltern der Getöteten. Die Gedenkveranstaltung findet am 29.01. um 17.30 Uhr ander Westseite der Grunerstraße Ecke Jüdenstraße statt. Geplant sind Ansprachen der Eltern sowie von Vertretern der beteiligten Verbände, eine Schweigeminute auf der Fahrbahn und die Errichtung eines Gedenkortes. Wir erwarten mindestens 200 Teilnehmer.

Wir trauern um die Toten des Berliner Straßenverkehrs.

Wir fordern:

  • Geschädigte schwerer Unfälle und Hinterbliebene brauchen eine Ombudsperson, die die Betroffenen unterstützt, ihre Rechte und Interessen wahrzunehmen.
  • Die Unfallursachen müssen zügig aufgeklärt werden.
  • Nach solchen Unfällen sind rasche und wirksame Eingriffe in den Straßenraum nötig, die Wiederholungen verhindern. An diesem Ort ist seit einem Jahr nichts passiert.
  • Die brutaleautogerechte Asphaltschneise durch die historische Berliner Mitte muss rascher und im Ergebnis noch sicherer und menschenfreundlicher zurückgebaut werden, als der Senat jetzt vorsieht.
  • Die Vorgaben des Berliner Mobilitätsgesetzes im Sinne des Umweltverbundes und der Vision Zero, also die Zahl der Verkehrstoten möglichst auf Null zu senken, sind dabei vollumfänglich zu beachten und umzusetzen.

Weiterführende Links/ Infos:
Polizeimeldung vom 29.01.2018
Das Berliner Mobilitätsgesetz mit Begründungen

Ansprechpartner für die Presse im Team Changing Cities e. V.:
Ragnhild Sørensen, ragnhild.soerensen@changing-cities.org, 0171 535 77 34

Ansprechpartner für FUSS e. V.:
Roland Stimpel, roland.stimpel@fuss-ev.de, 0163 1833 508

Ansprechpartner für VCD Nordost:
Heiner von Marschall, heiner.v.marschall@vcd-nordost.de, 0174 465 6523

Weitere Ansprechpartner vor Ort:
Annabelle Wolfsturm, Fuss e.V., 0179 491 4815
Stefan Gammelien, Changing Cities, 01522-204 7379

Über Changing Cities e.V.: Changing Cities e.V. ist am 23. Mai 2017 aus Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. umbenannt worden. Das bislang größte Projekt des Vereins ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Ein 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benannte konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad wurde Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben – 7% der Wählerstimmen. Die neue Koalition sagte darauf zu, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen. Am 28. Juni 2018 verabschiedete der Berliner Senat Deutschlands erste Mobilitätsgesetz. Jährlich werden nun mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege investiert.